Ich kann mich nicht an wirklich viel erinnern, aber ich dachte es wäre alles wirklich geschehen.
Wir haben 11 Uhr & heute soll ich mich mit Anna treffen.
Die ganze Nacht habe ich mir Gedanken gemacht, wie es nun weiter gehen soll.
Mein Entschluss ist nun klar. Ich werde auch nicht lange darüber diskutieren, es ist so und es wird so sein.
Ich fliege nach Hause.
Natürlich wird es schwer für mich sein, doch ich werde das schon irgendwie schaffen.
Ich ziehe mir heute das hier an und mache mir die Haare so.
Zum Frühstück gehe ich nicht runter, ich muss erst einmal mit Simon reden. Ich klopfe an sein Zimmer und er ruft "Herein!".
Ich stecke mein Kopf in den Spalt der Tür und frage ob er einen Moment zeit hat.
Er nickte und sagt, ich soll mich auf den Sessel setzten.
"Was gibt es denn Süße?" - fragte er mich ruhig und ich erzählte ich folgendes -"Simon, alles läuft im Moment schief. Ich habe streit mit Niall, vermisse mein zu Hause und komme mit dem ganzen hier gar nicht klar.
Ich habe wirklich lange nachgedacht, aber ich glaube es ist einfach besser wenn ich mit XFactor aufhöre und wieder nach Deutschland fliege".
Er runzelte die Stirn "Ist das dein Ernst? So kurz vor dem Finale willst du gehen? Nicole, du kannst es wirklich weit schaffen."
Ich nickte aufmerksam "ich weiß Simon" - sagte ich leise.
Er umarmte mich, als eine Träne über meine Wange lief.
"Alles wird gut. Du kannst immer zu mir schreiben oder anrufen. Das mit dem Singen kannst du später immer noch nachholen. Ich werde überall nur gute Wörter für dich einlegen" - flüsterte er in mein Ohr und ich lächelte.
"Und noch eine bitte" - sagte ich, als ich gerade raus gehen wollte - "sag den Jungs, dass ich sie vermissen werde & sie mir nicht sauer sein sollen".
Simon nickte und ich machte die Tür leise zu.
Auf dem Weg nach unten, in mein Zimmer, begegnete ich zum Glück keinen.
Schnell machte ich die Tür zu und suchte Papier und Stift.
Als ich meine Utensilien gefunden hatte, fing ich an zu schreiben.
Lieber Niall
Ich weiß, du wirst enttäuscht sein und gekränkt aber es geht im Moment nicht anders.
Vielleicht hast du gemerkt, dass ich nirgendwo zu sehen bin & dass man nichts von mir hört.
Wahrscheinlich warst du auch schon unten an der Rezeption und hast deswegen diesen Brief.
Ich fliege wieder nach Hause. Ich kann das alles nicht mehr.
Deine Worte gestern, haben mich nochmal zum Überlegen angeregt.
Ich bin einfach nicht gut genug für dich & du hast Recht.
Die Gefühle sind einfach nicht mehr so stark, wie sie es am Anfang waren.
Bitte, mach dir keine Sorgen um mich. Denk an deine Karriere, denk an deine Fans und an deine Zukunft.
Ich werde schon zurecht kommen, du kennst mich.
Grüße alle Bekannten von mir und lass es dir gut gehen.
Vielleicht werden wir uns ja irgendwann mal wieder sehen.
In Liebe, Nicole ♥
Mehr fiel mir nicht ein & außerdem wollte ich kein Drama daraus machen.
Ich faltete den Brief zusammen und packte dann meinen Koffer.
-Anna, ich bin fertig. Kann mich jemand abholen?- schrieb ich ihr, als ich mit dem Aufräumen des Zimmers fertig war.
-Papa ist in 20 Minuten da- bekam ich als Antwort.
Langsam zog ich meine Jacke und Schuhe an, dann nahm ich meinen Koffer und den Brief.
Mit dem Aufzug fuhr ich nach unten.
"Ich habe gehört, sie fliegen wieder nach Deutschland" - sagte die Frau an der Rezeption.
"Genau, ich möchte mich auch nicht mehr lange hier aufhalten. Können sie diesen Brief bitte Niall geben, wenn er nach mir fragt?" - bat ich sie und die Frau nickte.
Ich ging raus und wartete auf Stefan.
Neben mir hielt 5 Minuten später, das Auto von Annas Vater.
Er stieg aus , umarmte mich zur Begrüßung und legte meinen Koffer in den Kofferraum. Ich setzte mich in der Zeit schon mal nach vorne.
„Bist du dir sicher, dass du aufhören willst?“ – fragte mich
Stefan, als er das Auto anmachte und ich nickte.
„Es ist besser so, glaube ich zumindest“ – lächelte ich und
wir fuhren weg.
Es fiel mir schwer, aber besser so als anders. Ich glaube
ich habe die richtige Entscheidung getroffen.
Bei Anna zu Hause angekommen, machte sie die Tür auf und
sprang auf mich.
„Endlich bist du wieder da!“ – lachte sie und drückte mich
fest.
„Auaaa!“ – lachte ich ebenfalls. Als wir uns lösten, kam
auch schon Lena mit Josh runter.
„Nicoleee!!“ – rief sie und kam auf mich zu. Wir umarmten
uns & Josh gab mir seine Hand.
„Celine ist arbeiten, sie kommt gegen Abend. Bleibst du so
lange hier?“ -fragte mich Stefan, der
auf dem Weg in die Küche war.
„Klar, mein Flieger kommt um 23:00 Uhr“ – antwortete ich.
Anna griff nach meiner Hand und zog mich nach oben.
„Ich muss dir so viel erzählen“ – sagte sie dabei & als
wir in ihrem Zimmer waren, schloss sie die Tür hinter sich zu.
Ich setzte mich auf ihr Bett und schaute sie grinsend an.
„Was lachst du so?“ – fragte sie mich und setzte sich zu
mir.
„Du hast dich so verändert, das glaubst du gar nicht“ –
antwortete ich.
„Lüg nicht!“ – lachte sie und wurde leicht rot. Erst holte ich ihr Geschenk aus meiner
Handtasche und übergab diesen.
Sie machte es langsam auf und schaute zu mir „Du spinnst
doch“ – sagte sie dabei und umarmte mich wieder.
„Danke, danke , danke, danke“ – wiederholte sie sich und gab
mir dann das Geschenk für mich.
Es war ein riesiger Teddybär & ich fand ihn richtig toll :-)!
Ich bedankte mich auch bei ihr und dann erzählten wir uns
was in den letzten Wochen so passiert ist.
In ruhe erzählte ich alles, was mit Harry los war &
dann, was zwischen mir und Liam ‚gelaufen‘ ist.
Jetzt weiß Anna auch, warum ich weg will & versteht mich
voll und ganz.
Anschließend erfuhr ich, dass Harry letztens wieder hier war
und sich mit Anna geküsst hat. Ich bin jedoch stolz auf sie, dass sie ihn
wieder weg geschickt hat.
„Ich weiß nicht, ob ich ihm wieder verzeihen kann. Ich
wollte es wieder versuchen aber jedes Mal überlege ich es mir doch anders,
weißt du“ – sagte sie und ich antwortete, dass sie es vielleicht lieber lassen
sollte.
Später schauten wir mit Lena und Josh einen Film und um
18:00 Uhr kam Celine nach Hause.
Als ich die Tür öffnete, blieb ihr Mund offen und sie
schaute mich mit großen Augen an.
Ich lächelte und wir umarmten uns. Ich habe sie richtig in
mein Herz geschlossen und für mich ist Celine so etwas wie eine Tante.
Wir aßen zusammen zu Abend, dann ging ich mich frisch machen
und wir redeten in der Küche noch alle zusammen.
Um 21 Uhr fuhren wir alle anschließend zum Flughafen. Ich
bekam einen Anruf von der Zentrale, dass mein Flieger früher gelandet ist &
ich deswegen auch früher losfliege.
„Ich werde dich vermissen. Schreib mir! Und hoffentlich
sehen wir uns bald wieder“- verabschiedete sich Anna von mir, mit Tränen in den
Augen. Ich musste auch weinen.
„Bleib so wie du bist & schreib uns ab und zu mal.“ –
sagte Lena und umarmte mich fest.
Ich nickte nur, weil ich nicht weinen wollte, wie ein
kleines Baby.
Zum Schluss verabschiedete ich mich von meinen Gasteltern.
Ich bedankte mich noch einmal für alles, was sie mir gezeigt, gegeben, gesagt
und getan haben.
Dann stieg ich in den Flieger und winkte allen auf dem Weg
dorthin.
Auf meinem Platz, schnallte ich mich an, steckte mir meine
Kopfhörer in die Ohren und machte die Augen zu. So, wie ich es immer im
Flugzeug mache.
Eine Stunde später, landete der Flieger. Dadurch wurde ich
auch wieder wach.
Ich schnallte mich ab und verließ das riesige Ding.
Nachdem ich meinen Koffer geholt habe, stellte ich mich vor
den Haupteingang und wartete auf meine Eltern, die eigentlich schon da sein
sollten.
Es kam jedoch keiner. Mir blieb die Luft fast weg und ich
fing wieder an zu weinen. Ich fühlte mich alleine. An das Handy ging auch
keiner.
Was sollte ich jetzt machen?
Ich drehte mich planlos um und sah dann, eine bekannte
Gestalt auf mich zu laufen.
„Mama?“ –flüsterte ich leise zu mir selbst & als diese
Person dann richtig zu erkennen war, sah ich meine Mama. Sie hatte tränen in
den Augen und lächelte von einem Ohr zum anderen.
So glücklich habe ich sie noch nie gesehen. Meine Koffer
ließ ich links neben mir stehen und lief ebenfalls zu ihr.
„MAMA! Ich habe dich so vermisst“ – sagte ich, als ich ihr
um den Hals fiel. Ich hörte von ihr nur einige Schluchzer.
Niall hatte recht, meine Eltern lieben mich & tief im
inneren wusste ich es auch immer.
Wir gingen zu meinem Gepäck und machten uns auf dem Weg ins
Auto.
Und so glücklich war ich lange nicht mehr. Das, was ich
heute für meine Mutter gespürt habe, war einfach ein unbeschreibliches Gefühl.
*Ein Jahr später*
Bei mir läuft alles Prima! Mein Verhältnis zu meiner Familie
ist großartig. Meine Mutter ist mir sehr wichtig geworden. Mein Vater ist
einfach unersetzbar und mein Bruder, ist der Beste Bruder auf Erden. Glaubt mir
:D
One Direction ist ziemlich bekannt und überall hört man
etwas von den Jungs. Kontakt zu ihnen habe ich jedoch nicht.
Am Anfang haben wir oft geschrieben, aber im Moment haben
wir wirklich überhaupt keinen Kontakt mehr.
„Ich werde zu dir kommen. Ich liebe dich“ – waren Nialls
letzte Worte, die er mir im Chat geschrieben hat. Ich habe ihm darauf nicht
geantwortet, weil ich wusste, dass er es sowieso nicht ernst meint.
Ich laufe wieder normal in die Schule, bin gerade in
der 12. Klasse und mache bald mein
Abitur.
In der Presse hört man auch nicht mehr viel von mir. Am
Anfang war es sehr heftig. Als alle erfuhren, dass ich wieder in Deutschland
bin. Jetzt kehrte jedoch ruhe ein.
Heute haben wir den 15.07.2011. Ich mache mich für die
Schule bereit. Ziehe mir das hier an und habe die Haare so.
Meine Tasche habe ich schon gepackt, das letzte was ich rein
stecke ist eine Flasche Wasser.
Ich schlüpfe in meine Schuhe, rufe noch einmal „Tschüß!“ in
das Haus und mache die Tür auf.
Beim raus gehen, stieß ich gegen eine Person.
„Aua“ – sagte ich leise und richtete meine Haare wieder,
dann schaute ich auf und sah einen Jungen.
Blonde Haare & blaue Augen. Ein unbeschreibliches
Lächeln im Gesicht und dieser einzigartiger Duft.
„Ich habe gesagt, ich werde kommen“ – sagte er und ich blieb
einfach nur stumm vor ihm stehen.
Er beugte sich zu mir und berührte meine Lippen, so wie wir
uns das erste Mal geküsst haben.
„Ich liebe dich“ – flüsterte er zu mir und ich fing an zu
grinsen wie ein Honigkuchenpferd.
Das war mein letztes Kapitel :)
Ich hoffe es gefällt euch und ihr hattet Spaß beim lesen ♥
Wie schon gesagt, fange ich an eine neue Geschichte zu schreiben.
Ihr müsste einfach nur hier drauf klicken -> *klick*
Wundert euch nicht, falls dort noch nichts drin steht.
Ich werde aber bald anfangen.
Ich danke für alle Leser, die sich die Zeit genommen haben mein kleines "Werk" zu lesen :)!